Nachhaltige Skalierung – Kooperationen mit Kommunen


Marie Ortsiefer vom Programm Lilo Lausch auf dem openTransfer CAMP in Frankfurt/Main am 31.03.2019

2012 mit der Skalierung gestartet, gibt es das Projekt „Lilo Lausch“ der Stiftung Zuhören mittlerweile in acht Bundesländern. Am Beispiel des Kreises Lippe erläuterte Marie Ortsiefer in ihrer Session, wie es gelingt, Bildungsprojekte in Kommunen zu gestalten und damit in der Region zu verankern. 

Das Programm Lilo Lausch fördert Zuhör- und Sprachbildung in Kitas. Die Elefantendame Lilo – eine Handpuppe aus Filz –  hört gerne zu. Auch – und vor allem – wenn in der Muttersprache der Kinder gesprochen wird. Das fördert Integration und interkulturelles Lernen. Was sie nicht mag, ist viel Lärm. So lernen die Kinder gleichzeitig Achtsamkeit und Lärmpräventation. Um das Projekt Lilo Lausch an Kitas umzusetzen, werden Fachkräfte von speziell ausgebildeten Referent:innen geschult. Wer das Basisseminar durchlaufen hat, erhält eine Materialbox, die neben der Handpuppe auch Zuhörübungen, Methoden und Materialien sowie einen akustischen Elternbrief in 17 Sprachen enthält. Zusätzlich gibt es Vertiefungsseminare, die sie wählen können.

2012 als zweijähriges Pilotprojekt gestartet, erreicht das Programm mittlerweile 350 Kitas und 1.100 pädagogische Fachkräfte in acht Bundesländern – das Ziel: 150.000 Kinder in 1.500 Kitas bis zum Jahr 2022.  


Foto: CC BY-NC-SA 2.0 / Andi Weiland / Stiftung Bürgermut

Regionale Verankerung am Beispiel Kreis Lippe

Damit der Transfer in andere Regionen gelingt, sucht sich Lilo Lausch Kooperationspartner, wie etwa im Kreis Lippe. Hier hat sich die „Stiftung Standortsicherung Kreis Lippe“ mit zwei weiteren Stiftungen und dem Kreis Lippe zusammengetan. Während der Kreis Lippe mit der „Bildungsgenossenschaft Lippe Bildung eG“ für die Koordination der Kitas und der Implementierung des Programms verantwortlich ist, übernimmt die „Stiftung Standortsicherung“ die Finanzierung und motiviert mit Wettbewerben Kitas zur Teilnahme.

Gelingensbedingungen für die erfolgreiche Zusammenarbeit

Die erfolgreiche Zusammenarbeit ist kein Selbstläufer. Bei Lilo Lausch waren folgende Punkte entscheidend:

  • Die Erprobung in der Praxis und wissenschaftliche Evaluierung des Programms
  • Die Offenheit, das Programm gemeinsam zu gestalten und dem Partner die Möglichkeit zu geben, es zu seinem eigenen Programm zu machen. So heißt das Programm in Lippe etwa „Lippe lauscht mit Lilo Lausch“.
  • Klare und verbindliche Absprachen zur jeweiligen Rolle und Aufgaben der Partner
  • Transparenz in der Planung und Umsetzung, z.B. wann Veranstaltungen stattfinden oder welche Referent:innen zur Verfügung stehen
  • Regelmäßiger Austausch in der Steuerungsgruppe
  • Die bedarfsorientierte Weiterentwicklung des Programms
  • Motivation zusammenzuarbeiten durch gemeinsame Aktionen stärken.
  • Stärkenorientiert arbeiten, damit sich alle Beteiligten mit ihren Kenntnissen einbringen können

Zudem ist es wichtig, einen Partner zu gewinnen, der vor Ort gut vernetzt ist. Da das aber eine Herausforderung sein kann, brachten Teilnehmende Transferagenturen ins Spiel, die Kommunen helfen, sich zu vernetzen. Diese gibt es zwar nicht überall, aber sie können eine gute Anlaufstelle sein, um zu eruieren, welche Kommunen bereits gut vernetzt sind. In jedem Falle darf man die kommunale Ebene nicht unterschätzen, gaben Teilnehmende zu bedenken. Die Verwaltung braucht meist viel Vorlauf, deshalb braucht es eine:n Macher:in, der oder die die Kooperation vorantreibt.

http://www.lilolausch.de/

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