Weltbeweger – Partner online finden

Die Berliner Stiftung Bürgermut hat es sich zur Aufgabe gemacht, Orte zu schaffen, die Ideenpool sind und gleichzeitig Vernetzungsmöglichkeiten bieten. Die Stiftung hat ein konkretes Ziel vor Augen. Aktive Bürger, die permanent voneinander und miteinander lernen, die praktische Erfahrungen unmittelbar austauschen und sich vernetzen, machen sich selbst und ihre Engagements unabhängiger von staatlichen Rahmenbedingungen.

 

Die Plattform www.weltbeweger.de bildet den Kern der Stiftungsaktivität und hebt die Grenze zwischen Nutzern und Anbietern auf. Das Netzwerk bietet umfangreiches Erfahrungswissen, das in Form eigens recherchierter und vorgestellter Projekte zugänglich ist. Über 1.200 übertragbare Projekte wurden bislang in ganz Deutschland gefunden, beschrieben, verstichwortet und mit Kontaktdaten angereichert. Eine Deutschlandkarte zeigt jedes Projekt mit einem Pin. Interessierte können also nach Schlagworten, Themen oder einer Stadt/Kommune suchen. Wer beispielsweise einen Hinweis darauf sucht, was beim Aufbau eines generationenübergreifenden Patenschaftsmodells in seinem Stadtteil zu beachten ist, den führt der Weltbeweger zu passenden Projekten und zu deren Initiatoren aus ganz Deutschland. Von ihren Erfahrungen können andere Projektmacher unmittelbar profitieren.

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Wissenstransfer neu gedacht

Das Weltbeweger-Projekt ist eine ganz praktisch gedachte Form des Wissenstransfers. Wissenstransfer bedeutet auf der Weltbeweger-Plattform nicht, die Übertragung wissenschaftlicher Expertise in die Verbands- und Engagementwelt. Die Bürger sind sowohl die Produzenten als auch die Adressaten eines umfassenden Wissens rund um gesellschaftliches und politisches Engagement. Projekttransfer nennt sich diese Form des Wissenstransfers im Fachjargon.

 

Projekttransfer – Bürgerwissen statt Herrschaftswissen

Das Thema Projekttransfer ist inzwischen dabei, sich im Non-Profit-Bereich als wichtiges Instrument zu etablieren. Es ist längst common sense, dass der Wirkungsgrad eines Projekts durch eine Übertragung gesteigert wird, dass Projektgründer sehr viel ressourcensparender arbeiten können, wenn sie auf bewährte Ideen und Prozesse setzen. Gleichzeitig wirkt der Transfer auch positiv auf den Projektgeber zurück, der von den Anregungen der neuen Initiative profitiert. Letztlich tut es auch seinem Renommee gut, gilt er als Best-Practice-Beispiel, das andere übernehmen. In der Wirtschaft würde man dies wohl als Win-win-Situation bezeichnen.

Projekte finden sich

Entlang der Modelle des Projekttransfers arbeitet die Stiftung Bürgermut mit der sogenannten offenen Verbreitung. Über die Weltbeweger-Plattform kann jeder potenzielle Projektnehmer Projekte kennenlernen, sich über das Konzept, originäre Ansatzpunkte und konkrete Praxistipps informieren. Die weiteren Schritte können unterschiedlich aussehen, haben aber in der Regel informellen Charakter. Das kann ein gemeinsames Treffen sein, die Weitergabe von Material oder auch die Wahl eines Coaches, der die Übertragung begleitet. Für diesen Austausch stellt die Plattform Funktionen bereit, die aus sozialen Netzwerken bekannt sind: Man stellt sich mit einem Profil vor, sendet sich Nachrichten, schließt sich zu thematischen Gruppen zusammen, tauscht Dokumente aus.

Übertragung ganz praktisch

Wie dieser Projekttransfer von Weltbeweger zu Weltbeweger aussehen kann, zeigen zwei Beispiele:

In Bonn vermitteln Ruheständler ihr Know-how an Jugendliche. Die Mitglieder des Senior Experten Service (SES) gehen an Schulen und geben ihr Wissen in praxisorientierten Arbeitsgemeinschaften weiter. Das Projekt könnte dabei ebenso gut in Bremen funktionieren – doch dort hat bislang niemand von der Bonner Initiative erfahren. Auf der Weltbeweger-Plattform und den Social-Media-Kanälen des Projekts wurde sie als „Weltbeweger des Tages“ vorgestellt. Eine Stiftung aus Bremen hat das Projekt gesehen und prüfte anschließend die Möglichkeit einer Übertragung. Das ist der erste Schritt zu einem Projekttransfer, wie er sein sollte. Die Weltbeweger-Community hilft dann im nächsten Schritt dabei, Interessenten und Projektinitiatoren zu vernetzen – bei Bedarf auch ganz klassisch offline. Dann können in begleiteten Treffen Ansatzpunkte identifiziert werden, um das Projekt zu übertragen.

Die vielen Weltbeweger-Geschichten wollen zum Mit- und Nachmachen anregen, sie verstehen sich als Aufforderung zum Projekttransfer. Bürger, die in ihrem Lebensumfeld in eigener Verantwortung eine gesellschaftliche Herausforderung angehen möchten, sollen hier Anregung, Motivation und Hilfe finden. Und zwar nicht von einer beratenden Stelle oder von einem Kompetenzzentrum, sondern von anderen engagierten Bürgern.

 

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