Die Sozialhelden – Wir haben viele Geschichten zu erzählen

Icon__btn_Dokumentation_grossAndi Weiland war nicht zum ersten Mal auf dem OTC und gehört zum aktiven Kreis der Berliner Sozialunternehmer. Der Verein die Sozialhelden initiiert Projekte, um auf soziale Probleme aufmerksam zu machen. Andi kümmert sich dort um die Öffentlichkeitsarbeit und hat einen journalistischen Hintergrund. Er sieht in der PR-Arbeit in erster Linie einen Service für JournalistInnen.

 

DSC_2213Am Anfang der Session in Berlin klärt er die Frage, was echte Helden eigentlich ausmacht:

• Freiwilligkeit: sie engagieren sich ohne Gegenleistung und den Druck anderer
• sie haben Vorstellungen von einer besseren Welt
• das Ziel ihres Handelns ist nicht primär Anerkennung oder der Applaus danach
• sie widerstreben dem Drang, die eigene Tatenlosigkeit zu rechtfertigen, d.h. der zentrale Ansatzpunkt lautet „Ich will etwas ändern“

Die Sozialhelden beweisen dies anhand von unterschiedlichen Projekten: Bei wheelmap.org kann jeder Orte markieren und in einer Karte hinterlegen, inwieweit diese für RollstuhlfahrerInnen zugänglich sind. Bei Leidmedien handelt es sich um eine Ratgeberseite über Sprache und Behinderung, die sich in erster Linie an JournalistInnen richtet, die über Menschen mit Behinderungen berichten. Andi beschreibt dabei das Storytelling als Service für JournalistInnen, um diese Themen zu platzieren. Es ist neben einer PR-Maßnahme auch Lobbyarbeit.

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Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Leidmedien setzt sich dafür ein, dass die bei der Beschreibung von Behinderung häufig verwendete Opferperspektive hinterfragt wird. Beim Storytelling lautet der oberste Lösungsansatz: Visualisieren. Dazu sind Bilder mit einer guten Qualität ausschlaggebend.
Die Sozialhelden haben gemeinsam mit verschiedenen PartnerInnen weitere Projekte initiiert. Der Social Day von Immobilienscout24 ist ein Beispiel. Hier versetzen sich die MitarbeiterInnen des Unternehmens einen Tag lang in die Rolle der RollstuhlfahrerInnen und kartographieren gemeinsam weitere Orte auf der Wheelmap. Andi sagt: „Wir wollen nicht, dass nur RollifahrerInnen unterwegs sind, sondern, dass ihr unterwegs seid.“ Das schärft nicht nur das Auge, sondern das ganze Bewusstsein im Umgang mit Menschen mit Behinderung.

Ein weiteres Anliegen will die Probleme direkt am Anfang angehen. Die Sozialhelden haben auch Vorträge für ArchitektInnen über barrierefreies Bauen entwickelt. Mit dem Projekt „Wheelmap macht Schule“ stellen sie Unterrichtsmaterialien zum Thema Inklusion zur Verfügung und fordern LehrerInnen aktiv zu Projekten mit ihren SchülerInnen auf.

Zusammenfassend meint Andi, dass es wichtig ist, diese kleinen Geschichten zu haben und den JournalistInnen zugänglich zu machen. Auch die OrganisatorInnen von youvo, einem Engagementangebot für Kreative, können das nur unterstreichen: Es ist immer gut, seine eigene Geschichte zu erzählen. Dabei ist es wichtig, mit Personifizierungen zu arbeiten. Letztendlich können diejenigen, die für eine Sache brennen, sie auch am besten vorantreiben. Das zeigte auch schon die Session auf dem Münchner openTranfser CAMP von Anne Dörner: Vision – Idee – Setting.

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