ESCP Europe Berlin: Den Elfenbeinturm öffnen
Jan Ehlers und Michaela Wendt von der ESCP Europe Berlin beim openTransfer CAMP #Digitalisierung am 22. Juni 2017 in Berlin
Jan Ehlers und Michaela Wendt von der ESCP Europe Berlin luden in ihre Session ein zu diskutieren, welche Möglichkeiten die Digitalisierung für Hochschulen bietet, sich der Zivilgesellschaft zu öffnen. Die Teilnehmenden brachten jede Menge Ideen mit.
Das Brainstorming der Teilnehmenden drehte sich um zwei Pole: mehr Menschen und Organisationen der Zivilgesellschaft an Angeboten und am Wissen der Hochschulen teilhaben lassen und relevante Themen der Zivilgesellschaft besser in den Hochschulkontext einbinden. Im Einzelne umfassten die Vorschläge:
- Beratungsangebote
Hochschulen können Organisationen helfen, sich selbst die richtigen Fragen zu stellen und eine Methodik zu entwickeln, wie sie ihre Herausforderungen selbst bewältigen können. Studierende von Hochschulen könnten im Rahmen ihres Curriculums Organisationen beraten, damit Praxiserfahrung sammeln und gleichzeitig einen Einblick bekommen, welche Bedarfe zivilgesellschaftliche Organisationen haben. Über einen längeren Zeitraum könnten Studierende eine Art „NGO-Patenschaft“ ausüben.
- Digitale Hochschule / Blended Learning
Hochschulen bieten Möglichkeiten zur Vernetzung an und öffnen ihr Lernangebot in Form günstiger MOOCS für externe Teilnehmenden. Live-Tutorials (beispielsweise als Video-Konferenzen) können das Angebot ergänzen und die – im besten Fall in mehrere Sprachen übersetzte – Mitschnitte längerfristig online zur Verfügung stellen. Formate der Online- und Offline-Vernetzung über Events und Chat-Gruppen können ein erweitertes Campusleben entstehen lassen.
- Digitale „Atlanten“
Alle Akteure, die Wissen produzieren, erstellen einen Atlas und stellen ihr Wissen zur Verfügung. So gibt es einen Überblick über alle verfügbaren Angebote.
- Digitales Talentscouting und Begabtenförderung
Hochschulen können Talentscouts an allgemeinbildende Schulen schicken. Studierende gehen dann an die Schulen und arbeiten mit besonders talentierten Jugendlichen. Digitale Kommunikation kann hier räumliche Trennung überwinden. Zugleich kann begabten Schülerinnen und Schülern Stoff und Betreuung aus der Hochschulschulbildung zugänglich gemacht werden.
Es wurde angemerkt, dass Zivilgesellschaft nicht heißt, dass kein Geld fließen dürfe. So wurden auch Themen rund um Kosten und Finanzierung diskutiert: Welche Angebote sollten bezahlt werden und welche sollten für die Nutzerinnen und Nutzer kostenfrei sein? Konsens fand die Ansicht, dass es auch darum gehen muss, wie Kosten gedeckt werden können, oder zumindest ein gegenseitiger Nutzenaustausch stattfinden kann.
Zum Ende der Session, in der Feedbackrunde wurde deutlich, dass die 45 Minuten vielen Teilnehmenden viel zu kurz erschien, um das Thema zu besprechen. Viele nahmen neue Perspektiven auf das Thema mit und andere, unter ihnen die Sessiongeberin und der Sessiongeber, Impulse für die weitere Überlegungen, wie Hochschule und Zivilgesellschaft enger zusammenarbeiten können.
Foto: Milos Djuric