Media Literacy Lab: Steckbriefe erklären Barrierefreiheit

Icon__btn_Dokumentation_grossJudith Vitek und Matthias Andrasch von MEDIA LITERACY LAB beim openTransfer CAMP Inklusion am 30.01.2016 in München

 

Die beiden Studierenden der Medienpädagogik stellten ihre Projektidee vor, wie sie mithilfe von Steckbriefen für mehr Barrierefreiheit im digitalen Netz zu werben. Die Teilnehmenden hatten jede Menge Anregungen dazu.

 
Judith Vitek und Matthias Andrasch haben bereits an verschiedenen Projekten mitgewirkt. Wenn es etwa darum ging, Apps für Kinder zu entwickeln. Ihr aktueller Fokus ist die Barrierefreiheit von Webseiten. Ziel des Projekts ist es, für Barrierefreiheit im Netz zu werben und dies möglichst konkret und anschaulich. Sie möchten in Form von Steckbriefen Menschen mit ganz unterschiedlichen Fähigkeiten und Einschränkungen beschreiben und wie diese Angebote im Internet wahrnehmen und nutzen. Dies kann beispielsweise jemand sein, der blind ist. Die Idee folgt dem Persona-Konzept, das bei Kommunikationsmaßnahmen archetypische Nutzer kreiert, an denen sich dann beispielsweise der Aufbau und die Funktionen einer Webseite orientieren. Zielgruppen können beispielsweise Betreiber von Webseiten, Konzepter, Programmierer oder Designer sein.

Eine junge Frau und ein junger Mann sitzen nebeneinander und lachen.

Die entwickelten Steckbriefe möchten die engagierten Studierdenden als  Open Educational Resources (OER) anbieten. Nach dem Verteilen eines beispielhaften Steckbriefs hatten die Sessionteilnehmenden viele Ideen und Tipps für das Projektteam.

„Der Ansatz ist gut…“

Die zahlreichen Anregungen von den Teilnehmenden machten deutlich, dass die Idee hinter den Steckbriefen grundsätzlich gut ist: Das Erleben einer Webseite aus Sicht eines Menschen mit Behinderung wird plastisch und assoziativ erfahrbar. Doch gab es auch kritische Anmerkungen:

  • Mehrere Aspekte können nicht mit einem Steckbrief/einer Persona abgebildet werden.
  • Die gesamte Bandbreite der Steckbriefe/ Personas kann nicht bei der Entwicklung einer Website berücksichtigt werden.
  • Steckbriefe/ Personas reichen als Instrument nicht aus, um eine Webseite „barrierearm“ umzusetzen.

Die vielen Ideen aus der Diskussion zeigen, dass mit dem Begriff „barrierearm“ vorsichtig umgegangen werden muss. Fokussiert man sich auf die Basics – Aufklärung, Arbeiten mit positiv formulierten Personas, einfache Handgriffe (Online-Redaktionsregeln, SEO-Grundlagen etc.) – können die multimedialen Steckbriefe/ Personas aus Sicht der Professionals als Einstieg in die digitale Barrierefreiheit dienen.

Die Projektmacher nahmen das Feedback zum Anlass, um weiterhin an der Konkretisierung des Projekts und der Fokussierung der Zielgruppen zu arbeiten.

http://medialiteracylab.de/

Foto: CC BY-NC 2.0 / Andi Weiland / Stiftung Bürgermut

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