Positive Öffentlichkeitsarbeit für die Patenschaftsarbeit

Erik Rahn von der Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros auf dem openTransfer CAMP #Patenschaften am 1. Dezember 2018 in Berlin

Das gesellschaftliche Klima gegenüber Geflüchteten entwickelt sich seit längerer Zeit zum Negativen. Im Bereich Patenschaften gelingt es Engagierten immer weniger, positive Botschaften in die Breite der Gesellschaft zu tragen. Erik Rahn diskutierte in seiner Session, mit welchen Methoden die Öffentlichkeit wieder besser erreicht werden kann.

Für viele Flüchtlingsinitiativen und Patenschaftsprojekte ist es momentan schwierig, ein positives Image ihrer Arbeit zu vermitteln. Die Teilnehmenden der Session sammelten und diskutierten Ideen, wie man dies, vielleicht auch gemeinschaftlich und programmübergreifend, ändern kann. Dabei entstanden jede Menge Ideen.

Mit der Presse arbeiten – gute Geschichten geschickt platzieren

Einige der Teilnehmenden berichteten, dass sie sehr gute Erfahrungen damit gemacht haben, die Presse ganz konkret mit einzubeziehen, etwa im Rahmen von Pressegesprächen. Dadurch ist es möglich, Themen zu platzieren, die eine neue Perspektive einbringen, wie zum Beispiel Geflüchtete, die sich ehrenamtlich engagieren. Wichtig ist es, dass man der Presse ganz konkrete Geschichten anbietet. Diese sollten natürlich positiv formuliert sein. Hilfreich kann es auch sein, wenn die Öffentlichkeitsarbeit zentral über einen Ansprechpartner läuft. Die Darstellung positiver Aktivitäten von Geflüchteten hilft sicherlich auf lokaler Ebene, ein ausgewogeneres Bild zu vermitteln. Einige stellten aber infrage, ob dies ausreicht, um Falschaussagen und Hasskommentare etwas entgegenzusetzen.

Eine andere Message muss her – wie erreiche ich die bewegliche Mitte?

Um das Bild von Geflüchteten in der sogenannten „beweglichen Mitte“ zu ändern, muss man diese Zielgruppe zunächst verstehen. Sind es wirtschaftliche Sorgen oder eine Skepsis gegenüber unbekannten Personen, die dazu führen, dass sie ein negatives Bild von Geflüchteten haben? Je nachdem, welche Haltung man ändern möchte, muss man entsprechend die Ansprache wählen. In der Regel sind es allerdings nicht die Fakten, die etwas verändern, da dadurch keine Bilder in den Köpfen der Menschen entstehen. Es braucht also Botschaften und Erzählungen, die Bilder erzeugen. Bei der Presse allerdings – so die Ergänzung einer Teilnehmerin – können Zahlen und Fakten das Entree für eine Berichterstattung sein. Entsprechend sollte man bei der Öffentlichkeitsarbeit beides bedenken.

Ein Mann spricht in ein Mikrofon, im Hintergrund sitzt eine Frau.
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Smart Networks – gemeinsam für eine positive Öffentlichkeitsarbeit

Zum Schluss wurde diskutiert, ob und wie man gemeinsam mehr erreichen kann. Eine Teilnehmerin stellte das Konzept der Smart Networks vor. In der Regel stellt man bei der Netzwerkarbeit seine eigene Organisation in den Mittelpunkt. Bei Smart Networks steht keine Organisation im Zentrum, sondern es geht um die Wirkung, und man schaut, wen man braucht, um die Wirkung zu erreichen. Ein gutes Beispiel hierfür war die „Unteilbar-Demo“ in Berlin, bei der viele verschiedene Organisationen zusammengearbeitet und es so geschafft haben, mehrere hunderttausend Menschen auf die Straße zu holen. Es fanden sich spontan Teilnehmende an der Session, die Interesse hatten, sich zu einem solchen Netzwerk zusammenzuschließen. Wer das Interesse teilt, gemeinsam eine positive Öffentlichkeitsarbeit zu gestalten, kann sich gerne bei Sima von SINGA Deutschland melden (sima@singa-deutschland.de).

http://www.seniorenbueros.org/

Foto: Jörg Farys

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