Workshop „Beratungs-Sessions für Flüchtlingsinitiativen“
Samstag, 10.2.2017, Colabor Köln. Startschuss für den dritten #Ankommen-Workshop. Es ist ein Experiment. Vier Experten und vier Themen in sechs Stunden. Es geht um „Rechtsberatung“, „Interkulturelle Kompetenz“, „Fundraising“ und „pro bono“.
Zusammengekommen an dem verschneiten Morgen war eine bunte Mischung von Aktiven: Engagierte aus Willkommensinitiativen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Freiwilligenagenturen, Drogenberaterinnen und -berater oder ein Entwickler-Team, das mithilfe eines Online-Games Empathie vermitteln will.
Am Anfang stand der Impuls von Gabi Klein, Freiwilligenagentur Köln. Die Agentur spielt in Sachen Netzwerke aufbauen, Qualifizierungen anbieten und Engagement vermitteln eine zentrale Rolle in der Stadt. Eine der vielen Beobachtungen von Gabi Klein: Eingeübte Unterscheidungen und Rollenzuweisungen funktionieren immer weniger. Die Grenzen zwischen Geflüchteten und Engagierten oder auch Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen verschwimmen zusehends. Darüber hinaus brach Klein eine Lanze für Kooperationen – auch wenn sie mitunter schwierig sein können, diskussionsintensiv und manches Mal Nerven kosten -, auf die Expertise und neue Perspektiven sollte man nicht verzichten.
Danach ging das Beratungskarussell in die erste Runde: Der Kommunikationstrainer Tilman Krakau stand für das Thema „Interkulturelle Kompetenz“ zur Verfügung, der Rechtsanwalt Frank Weller für alle rechtlichen Fragen. Auch in der Kürze der Zeit – jede Gruppe verbrachte eine ¾ Stunde mit den Referenten, konnten wichtige Impulse gesetzt werden. Tilman Krakau setzte auf praktische Übungen, um Perspektivwechsel einzuüben und die Teilnehmenden auf das Netzwerken in den Pausen einzustimmen. RA Weller wurde vor allem zu Fragen der Vereinsgründung gelöchert. Interessant war hier vor allem die grundsätzliche Frage nach dem Für und Wider einer Vereinsgründung sowie die Vereins-Variante des nicht eingetragenen Vereins.
Nach dem Mittag startete Runde zwei des Beratungskarusells. Dieses Mal stellte Claudia Schluckebier das Prinzip pro bono und ihren Vermittlungsservice für Pro-bono-Engagement vor. Bei dieser in Deutschland noch wenig verbreiteten Engagementform stellen Fachkräfte ihre Expertise kostenlos zur Verfügung. Parallel setzte Daniel Pichert Impulse für das Fundraising, stellte wichtige Materialien zur Vertiefung bereit und bot an, auch über den Tag hinaus Fragen der Teilnehmenden zu beantworten.
Nach sechs Stunden war das Experiment beendet. Und dies meinten die Teilnehmenden:
„Die intellektuellen Turbulenzen waren sehr inspirierend.“
„Great people – looking forward to seeing you again.“
„Vielleicht hätten zwei Themen für den einen Tag gereicht.“
„Ich gehe mit vielen Antworten und vielen neuen Fragen nach Hause.“
#Ankommen ist ein gemeinsames Projekt der Stiftung Bürgermut und der Bertelsmann Stiftung. Weitere Angebote des Programms:
Berlin-Expedition (14.-16. März 2017)
Skalierungs-Stipendium (April-Juli 2017)
Weitere Informationen & Anmeldung:
Stiftung Bürgermut
Katarina Peranic, Geschäftsführung
Louise Buscham, Projektkoordinatorin
Fon: 030-30 88 16 66
info@buergermut.de
Fotos: Stiftung Bürgermut